Gran Canaria

25.01.-31.01.2020, Gran Canaria


Am späten Vormittag habe ich bei schönstem Wetter die Leinen gelöst und bin nach einer langen Segelauszeit nach Gran Canaria aufgebrochen. Ich bemerke wiederholt, daß bei einem längeren Aufenthalt an einem Ort die Abfahrt immer schwieriger wird. Das ging mir bei meinen letzen Landaufenthalten ebenso. Da gibt es für mich aber nichts zu bereuen, da man Land und Leute dadurch viel besser kennen lernt.


Nach dem Passieren der vorgelagerten Landzunge, Pta. Pechiguera, habe ich mal wieder festgestellt, das der NW Atlanticschwell niemals mein Freund werden wird. Es ging die ganze Nacht mit wenig Wind und viel Geschaukel dem Ziel entgegen. Für die knapp 100 Seemeilen habe ich genau 24 Stunden gebraucht. Die letzten Meilen musste der Motor herhalten, da die Geschwindigkeit zeitweise unter 2 Ktn. abfiel. Die Angelköder wurden wieder einmal ohne Erfolg gebadet, aber es ließen sich dafür eine Seeschildkröte und ein paar Delfine blicken. Am Vormittag des 26.01.2020 kam ich dann in Las Palmas an und fand sofort einen schönen Ankerplatz hinter der doch ziemlich vollen ARC Marina. Hier sollte die Nacht vor Anker nur 2 € kosten und die sanitären Anlagen können genutzt werden. Leider hatte heute das Marina Office ab 1400 bereits geschlossen.


27.01.2020, Las Palmas vor Anker


Nach dem Frühstück bin ich mit dem Dingi  zum Marina Office gefahren und habe dort eine gute Stune mit der Einklarierung verbracht. Für sage und schreibe 14;50€  5 Tage vor Anker mit Nutzung der Sanitären Anlagen, einschl. Wasser bunkern. Das hört sich doch gut an! Die Liegegebühren im Hafen hätten auch bloß 4,95€ pro Tag betragen. Dort liegt man jedoch Fender auf Fender ohne Fingerstege. Das war mir deutlich zu eng. Dafür herrschte dann leider vor Anker doch teilweise beträchtlicher Schwell und das Wasser hatte mitunter einen leichten Ölfilm durch die intensive Schifffahrt oder was auch immer. Das hieß im Klartext, jeden Tag den Wasserpaß reinigen. Es ging dann  aber sehr einfach zu entfernen. Dann hatte ich einen ersten Spaziergang durch die Stadt zur anderen Strandseite unternommen und  mir erste Eindrücke verschafft. Noch einen preiswerten Tauchshop entdeckt und günstig eine kleine Tauchflasche und eine Weste erstanden. 


28.01.2020, Las Palmas vor Anker


Als Erstes nach dem Frühstück  habe ich die viel zu enge Weste wieder umgetauscht. Ich hatte mich fast beim Anziehen an Bord damit erdrosselt, weil das Ausziehen fast unmöglich war. Anstelle Dessen habe eine Taucherboje mit Alurolle gekauft. Beides hatte ich auch noch nicht an Bord. Nun bin ich bestens ausgerüstet, um kleine Wartungsarbeiten am Unterwasserschiff vor Anker selbst zu erledigen. Danach habe ich einen sehr schönen Spaziergang zur Altstadt unternommen. Hier gefällt es mir deutlich besser als gestern. Mit René, dem TO Leiter von Las Palmas, habe ich mich verabredet und bei ihm ein Auto für Donnerstag gemietet. Nachts war diesmal überhaupt kein Wind und ein sehr unangenehmer Schwell. Man mußte sich in der Koje abstützen, damit man nicht herausfällt. 


29.01.2020, Las Palmas vor Anker


Am Vormittag bin ich wieder in die Altstadt gelaufen und habe dort das Columbus Museum besucht. Das war sehr interessant. Alle seine Reisen sind hier dokumentiert und anschaulich dargestellt. Auf dem Rückweg habe ich einen großen Wolfsbarsch  im Fischladen erstanden und an Bord zubereitet. Wenn man schon selbst keine Fische fängt! In der Nacht wieder ordentlich Schwell ohne Wind gehabt. Das ist furchtbar, da sich das Schiff nicht ausrichten kann und Alles hin und her fliegt. 


30.01.2020, Las Palmas vor Anker


Heute habe ich zusammen mit netten Bekannten einen Ausflug über die Insel gemacht. Wir haben eine kleine Straße an der Westküste befahren  und schöne kleine Dörfer besichtigt. Dann über die Berge nach Puerto Mogan und weiter die Küste entlang zurück nach Las Palmas. Im Gegensatz zu Lanzarote ist hier zumindest etwas Vegetation zu sehen. Die Stein-u. Bergformationen im Inneren der Insel sind schon beeindruckend und der Verkehr hält sich auch in Grenzen. Mit einbrechender Dunkelheit sind wir wieder in Las Palmas angekommen und haben uns zum Abschied noch ein  oder zwei Gläschen Wein in einer Bar gegönnt.


31.01.2020, Abfahrt nach Fuerteventura


 Am Vormittag bin ich nochmal in die Neustadt gelaufen um beim Mediamarkt ein kleines Kochfeld zu kaufen Damit kann ich nun bei vorhandenem Landanschluß kochen, ohne die Gasflasche zu bemühen. Habe auch ein schönes Modell mit Induktionsfeld bekommen. Hoffentlich sind meine Töpfe dafür geeignet. Noch ein letztes Mal eingekauft und eine Dusche genossen. Zurück an Bord habe ich das Dingy weggestaut und gereinigt. Die Verschmutzungen durch den Ülfilm auf dem Wasser sind leider nicht zu entfernen gewesen. Vor der Abfahrt habe ich mir noch eine Lasagne im Ofen aufgewärmt und um 1730 dann den Anker gelichtet. Anfangs hatte ich noch etwas Wind direkt von vorne gehabt und bin dann ab 1900 ohne Wind mit Motor und Autopilot in die Nacht gefahren. Ich freue mich schon auf Fuerteventura.

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