Cadiz, Puerto America

07.04.-13.04.2029


Nach einem langen Aufenthalt in Lagos mit vielen schönen Erlebnissen und netten Bekanntschaften habe ich nun endlich abgelegt, bevor das Schiff zur maritimen Laube verkommen sollte. Der Abschied fiel dennoch etwas schwer. 


Bei relativ schlechten Wetter am späten Nachmittag habe ich per Funk die Brückenöffnung erbeten und vorerst nur die Flußmündung zur Ansteuerung nach Portimão als Ziel festgelegt. Hier wollte ich eine ruhige Nacht vor Anker verbringen, bevor es am nächsten Tag in die Lagune vor Faro weiter gehen sollte. Der Plan war, dort für ein paar Tage vor Anker zu gehen und die Natur zu genießen. Daher war das Schlauchboot bereits aufgepumpt und auf dem Vorschiff fest verzurrt.


Es kam jedoch mal wieder alles ganz anders.


Der vermeintlich ruhige Ankerplatz gegenüber der Marina von Portimao entpuppte sich durch die einlaufende Dünung aus Südwest als äußerst unangenehm. Ich habe die ganze Nacht fast kein Auge zu bekommen und bin mehrfach fast aus der Koje gefallen. Hatte schon überlegt, doch noch in die Marina zu verholen, habe es dann aber wieder verworfen und bis zum Morgen ausgehalten.


Kurz nach der Morgendämmerung ging es dann Ankerauf in Richtung Faro. Genau genommen hinter die Ilha da Culatra. Unterwegs nahm der raume Wind entgegen aller aktuellen Wettervorhersagen stetig zu und erreichte vor der Einfahrt zur Lagune zwischenzeitlich die Stärke 6-7, verbunden mir brechenden Wellen vor der Barre. Fast gleichzeitig viel auch noch mein AIS System aus und ich hatte keine Positionsbestimmung mehr. 


Nun musste ein Plan B entwickelt werden und die Entscheidung fiel, die Nacht zum Tag zu machen und direkt nach Cádiz zu segeln. Der Wind und die Welle  nahmen mit aufkommender Dunkelheit weiter zu und es war mal wieder „ Waschmaschinensegeln „ vom Feinsten angesagt. Zu allem Überfluß wurde ich dann gegen 03 Uhr auch noch von einer Fischerflotte umzingelt, die alle im Formationsflug auf mich zu kamen und teilweise keine AIS Kennung zeigten. Damit war auch der letzte Rest der aufkommenden Müdigkeit sofort restlos verflogen.


In der Bucht von Cádiz herrschte eine kurze und steile, jedoch glücklicher Weise mitlaufende Welle, die erst in der Hafeneinfahrt nachließ. 


Der Hafen von Cádiz, Puerto America, hatte noch etliche Liegeplätze frei, sodaß ich mir den für mich Besten aussuchen konnte. Auch der Hafenmeister nahm mich sehr freundlich in Empfang und die Liegegebühren hielten sich mit 15.- € pro Nacht in angenehmen Dimensionen.


Der Weg in die wunderschöne Altstadt ist allerdings sehr weit und führt an völlig verwahrlosten Neubauruinen und aufgegebenen Geschäftszeilen vorbei. Dadurch trübte sich mein erster, unausgeschlafener Eindruck gewaltig.


Die anstehenden Tage waren jedoch unbeschreiblich schön. Nicht umsonst ist die Altstadt unter das Weltkulturerbe gestellt worden. Ich bin dann schließlich auch ganze 5 Tage geblieben.



07/04/-13/04/2019


After this long stay in Lagos with many nice experiences and nice people to met, I finally set sails. It was not easy for me to say goodbye after such a long time.


In case of relatively bad weather I started in the late afternoon to headed for Portimao. There I wanted to spend a quiet night at anchor before I wilI sail the next day into the lagoon of Faro. The plan was to anchor there for a few days and enjoy the nature. Therefore, the dinghy was already inflated and lashed firmly on the foredeck.


However, everything was different again.


The supposedly quiet anchorage opposite the marina of Portimao turned out to be extremely unpleasant due to the incoming swell from the southwest. Have almost no eye to get all night and have almost repeatedly fallen out of the bunk. Had already thought about to move in the marina, but I don‘t.


Shortly after sunrise I lift the anchor and sailed in the direction of Faro. Actually, behind the Ilha da Culatra. On the way, contrary to all the current weather forecasts, the wind continued to increase steadily, reaching 6-7 in front of the entrance to the lagoon, connected with breaking waves in front of the bar. Almost at the same time my AIS system failed and I had no GPS position.


Now a plan B had to be developed and the decision was made to turn the night into day and sail directly to Cádiz. The wind and the wave continued to increase with the onset of darkness and it was time again "washing machine sailing" at its best. To make matters worse, I was then surrounded by a fishing fleet around 03 AM , all of which came to me in the formation flight and sometimes showed no AIS identifier. At this moment the last tiredness was  completely gone.


The port of Cádiz, Puerto America was reached early in the morning and there were still a number of berths available, so I could choose the best for me. The harbor master was very friendly and the mooring fees with 15.- € per night were in pleasant dimensions.


However, the distance to the beautiful old town is very far and it was nice to have a bicycle with me. The environment alongside to the docks  was not so nice and there was a lot of garbarge around.


The upcoming days were indescribably beautiful. Not for nothing the old town has been placed under the World Heritage. Finally I stayed almost five days in the marina „ Puerto America“


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