Von La Gomera über El Hierro nach La Palma



01.02.-10.03.2022


Nach einem langen Aufenthalt auf Gomera hieß es nun Abschied nehmen. 

Vorher wurde noch der Mirador de Abrante oberhalb von Agulo bestiegen. In anderthalb Stunden stiegen wir bis auf über 600 Höhenmeter. Da blieb uns schon mal die Luft weg.


Zum ersten Mal nicht einhand auf dieser Reise, ging es für mich zusammen mit  meinem alten Schulfreund Lutz mit einem kurzen Schlag nach El Hierro. Die kleine westlichste Insel der Kanaren hatte es mir bereits beim ersten Besuch besonders angetan. Das Wetter war schön und der Wind und die Welle meinten es gnädig mit uns. Es wurde eine angenehme Überfahrt nach Puerto de La Estaca. Dieses Mal hatten wir deutlich mehr Zeit und auch einen Mietwagen für mehrere Tage auf der Insel eingeplant. Ausgiebige Wanderungen durch die frühlingshaft erwachende Natur haben uns teilweise unsere Leistungsgrenzen aufgezeigt. Die zumeist als Wanderwege ausgeschilderten Pfade bekamen oftmals einen alpinen Charakter und die gesteckten Ziele waren nur schwer zu erreichen. Aber die herrlichen Ausblicke aus allen Höhenlagen entschädigten uns für die selbst auferlegten Strapazen allemal.


Als Endpunkt meiner diesjährig sehr begrenzten Segelzeit hatte ich mir La Palma ausgewählt. Hier bekam ich auch ein sehr gutes Angebot, meine Picaroon nach nunmehr zweieinhalb Jahren für den Sommer an Land zu stellen. Meine anfänglichen Bedenken hinsichtlich der durch den gerade erst beendeten Vulkanausbruch überall verstreuten Asche wurden im Nachhinein entkräftet. Es lagen zwar auch im Hafengebiet vereinzelt noch Reste herum, aber durch die gute Windabdeckung am Trockenlager wird kaum noch etwas aufgewirbelt. 


Bei stetig kräftigem NE Passat war ein direkter Kurs dorthin nicht möglich. Wir entschieden uns daher für einen zusätzlichen Ankerstopp in Vueltas auf Gomera, um dann am nächsten Tag einen besseren Windwinkel nach La Palma zu haben. Die Nacht vor Anker war leider sehr unruhig, da die Dünung direkt um die Insel herum in die Bucht lief. Der nächste Tag brachte uns dann bestes Segelwetter mit beständigen 14-16 ktn Wind und einer langen Dünung von 12 sek. Bei halbem Wind liefen wir die ganze Zeit bis zum Südkapp von La Palma mit 5-6 ktn.


Die letzten 13 Meilen mussten dann leider gegenan unter Motor absolviert werden. Kurz vor dem Ziel erreichte uns ein PanPan Funkspruch eines Militärschiffes. Alle in der Nähe befindlichen Schiffe sollten auf Kanal 72 gehen. Es kam dann aber keine weitere Meldung. Stattdessen biss ein kleiner Bonito an unsere Angel und wir waren damit so beschäftigt, daß ich an ein Zurückschalten auf den Notruf Kanal 16 nicht gedacht habe.  


Beim Einlaufen in die Marina Tazacorte wurden wir sofort von einem Marinero angesprochen, warum wir die Anrufe der Küstenwache auf Kanal 16, die für die Sicherung des Seegebietes im Bereich der neu erstandenen Lavazunge zuständig ist, nicht beantwortet haben. Wir hatten den aus Sicherheitsgründen vorgeschriebenen Abstand von einer halben Seemeile wohl deutlich unterschritten. Glücklicherweise hat der Marinero dann am Telefon einen Ausfall unserer Elektrik gemeldet. Das hat uns wahrscheinlich eine hohe Geldstrafe erspart. Nochmal Glück gehabt!


Auf La Palma haben wir dann noch sehr schöne Tage mit einer Bergwanderung und einem Ausflug zum höchsten Punkt der Insel verbracht. Dann kam für mich eine arbeitsreiche Woche mit der Vorbereitung für den Travellift und die Abplanarbeiten an Land. Zum Glück hat alles prima geklappt und wir sind am 10. März frühmorgens zuerst mit der Fred Olsen Fähre nach Teneriffa und von dort mit dem Flieger zurück nach Berlin gekommen. 



 

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