Westwärts nonstop nach Gomera



Wie bereits in 2021 ging es bei schönstem Segelwetter gegen Mittag von der Marina Rubicon auf Lanzarote los und schon nach ein paar Meilen bekamen wir Besuch von einzelnen Delfinen und einer Schule Pilotwalen. Für die ersten 3 Stunden lief der Motor unterstützend mit. Dann ging es mit Groß, Genua und Kuttersegel in die erste Nacht. Als der Wind zeitweise auf 5 bft. auffrischte habe ich sicherheitshalber ein erstes Reff ins Groß gebunden, die Genua eingerollt und die Fock nach Stb. ausgebaumt. 


Die Aries Windsteueranlage funktioniert nach der Reparatur in Tazacorte  wieder tadellos. Leider hatte ich oftmals in Unwissenheit die Gelenke und das Pendelruder mit mineralischem WD40 Öl  behandelt. Dadurch sind die Teflonbuchsen im Pendelrohr aufgequollen und alles ging nur noch sehr schwergängig. Bei leichtem Wind ist das Schiff in Folge dessen immer wieder aus dem Ruder gelaufen. 


Bis auf ein paar ziemlich dichte Begegnungen mit der Berufsschiffart verlief die Nacht bei leichtem Wind aus NE entspannt und ich konnte im 20 min. Intervall etwas Schlaf bekommen. Am späten Vormittag hatten wir die NE Spitze von Teneriffa querab und der Wind frischte wieder etwas auf. Das Reff im Groß hatte ich bereits früh am  Morgen ausgeschüttelt, was sich im Nachhinein aber als Fehler herausstellte. Auf dem Weg zur NW Spitze baute sich eine hohe Windsee aus NE auf, die im 90 grad Winkel gegen die lange Dünung aus NW auflief. Die Folge war mal wieder eine unangenehme Kreuzsee. Nach einzelnen Boen von bis zu 38 Ktn. entschloß ich mich viel zu spät, wieder ein Reff ins Groß zu binden. Die Fock war weiterhin nach Stb. ausgebaumt. Durch die zu große Segelfläche im Groß hatte die Aries bereits Schwierigkeiten den Kurs zu halten. Also ging es angeleint aufs Vorschiff und es wurde gerefft. Als es bereits dunkel war rundeten wir die NW Spitze und nach weiteren 2 Stunden war der Wind wie angekündigt schlagartig weg. Die restliche Nacht verbrachten wir im Geschaukel unter Motor. Da wir erst gegen Mittag in den Hafen konnten haben wir noch eine Runde bis nach Vueltas gedreht ind vergeblich versucht einen Fisch fürs Abendessen zu fangen.


Das Einlaufen in den Hafen von San Sebastian fühlte sich für mich wie ein Nachhausekommen an. Hier gefällt es mir immer noch am Besten und ich werde voraussichtlich wieder eine lange Zeit auf der schönen Insel verbringen.